Der Aufbruch by Jonathan Maberry

Der Aufbruch by Jonathan Maberry

Autor:Jonathan Maberry
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Apokalypse, Zombies
ISBN: 9783522620956
Herausgeber: Thienemann Verlag
veröffentlicht: 2013-07-14T22:00:00+00:00


»KWK?«, murmelte Nix. »Klug wie Krieger?«

»Ja. Er soll wissen, dass wir das anwenden, was er uns beigebracht hat.«

»Also … gehen wir nach Osten?«

»Ich denke schon«, antwortete Benny. »In Richtung Yosemite. Entweder das oder zurück in die Stadt. Ich will auf keinen Fall hier warten. Ich weiß nicht, was all die Zombies letzte Nacht hierhergetrieben hat, und ich will es auch gar nicht herausfinden.«

Er hatte ihr noch nichts von dem Mann erzählt, den er inmitten der Zombies gesehen hatte. Der Mann, von dem er ziemlich sicher war, dass es sich um Rotaugen-Charlie handelte. Wie konnte er Nix sagen, dass der Mörder ihrer Mutter noch immer da draußen herumlief, noch immer frei durch die Wälder streifte?

Benny wusste, dass er es ihr bald sagen musste. Aber nicht hier und nicht jetzt.

Nix berührte die Wand unterhalb der ersten Reihe. T für Tom, L für Lilah und C für Chong. »Mom hat diese drei Buchstaben immer als Abkürzung für ›Treue, Liebe und Charme‹ benutzt.« Sie wandte sich ab. »Aber das war in einer anderen Welt.«

»Ja, das stimmt«, pflichtete er ihr bei.

»Wir gehören dort nicht mehr hin.«

»Nein.«

Sie kniff die Augen zusammen und warf einen prüfenden Blick auf den Weg, der vor ihnen lag. Vorbei an den verkohlten Ruinen und über die weite, grüne Fläche des Waldes hinweg zu den Bergen im Osten. »Es ist komisch, aber ich dachte eigentlich, dass dieser Teil – der Aufbruch, meine ich – das Einfachste sein würde. Ich hatte natürlich damit gerechnet, dass es später härter werden wird, aber ich dachte, das hier wäre … keine Ahnung … irgendwie normal. Wir sind etwa eine Million Mal hier draußen bei Bruder David gewesen … und befinden uns nicht einmal 20 Meilen von zu Hause entfernt.«

»Ich weiß nicht, ob überhaupt irgendwas einfach sein wird, Nix.«

Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, die Unterlippe zwischen ihre regelmäßigen, weißen Zähne geklemmt. »Benny … wenn du jetzt sagst ›Lass uns umkehren‹, dann komme ich mit. So wahr mir Gott helfe … ich kehre auf der Stelle um.«

Benny schaute ihr in die Augen, drehte sich dann zur Seite und blickte über das verbrannte Feld zu dem Pfad, der hinauf in die Hügel im Nordwesten führte. Schließlich holte er tief Luft und ließ diese wieder aus den Lungen entweichen, ehe er sich erneut Nix zuwandte. »Du hast es selbst gesagt, Nix«, meinte er. »Wir gehören dort nicht mehr hin.«

Zweifel verdüsterten ihr Gesicht. »Gehören wir denn hierher?«

»Keine Ahnung.« Benny kniete sich hin und wischte sich mit einer Handvoll verwelktem Gras den Ruß vom Finger ab. »Vielleicht gehören wir nirgendwohin. Aber ich muss dir sagen, dass es uns bereits zu viel gekostet hat, hierherzugelangen, um jetzt noch umzukehren. Wir müssen weitermachen, Nix.«

»Wir müssen nichts beweisen, Benny.«

»Doch, irgendwie glaube ich schon, dass wir das müssen.« Dann lächelte er – das erste richtige Lächeln, seit sie von dem Baum heruntergeklettert waren. »Aber frag mich nicht, was.« Und dann küsste er sie. Zuerst ganz zart auf die Naht, die über ihrer Augenbraue verlief, und schließlich fester auf den Mund.

Nix erwiderte seinen Kuss – und nicht nur aus einem Reflex heraus.



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